Bürgerinitiative

nein zur B 423 neu

Presseartikel aus der Rheinpfalz vom 23.09.2017
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An Umgehungsstraße festhalten
Eine Forderung des Einöder Ortsvorstehers Karl Schuberth (SPD) - Artikel in der Rheinpfalz vom 23.09.2017 von Gerhard Müller
In einem Artikel in der Rheinpfalz vom 23.09.17 sind eine Menge falscher Informationen aufgetaucht, die wir (die Bürgerinitiative) nicht unkommentiert lassen können. Die Aussagen sind nicht korrekt und geben völlig falsche Informationen an die Bürger.

Im September 2018 widerholt Herr Dr. Karl Schubert (Ortsvorsteher) einmal mehr seine Forderungen und Behauptungen! Und lässt eine Wurfsendung mit politischen Statements in Einöd verteilen. Schlimm, wenn ein verantwortlicher Politiker bis zu diesem Zeitpunkt immer noch keinen Blick in die Planungsunterlagen geworfen hat. Und unverantwortlich seiner Gemeinde gegenüber!


Der Einöder Ortsvorsteher geht immer noch davon aus, dass mit einer B423neu plötzlich weniger Verkehr durch Einöd fließt. Gibt es einen Grund für diese Annahme? Machen mit dem Bau der Umgehungsstraße plötzlich John Deere oder der Globus zu? Denn der Verkehr in Einöd kommt in erster Linie von den Arbeitern und Kunden dieser beiden Anlaufstellen. Spricht man mit den Einödern, die nicht direkt an der Bundesstraße wohnen, so nennen sie als Hauptursache für den Lärm übrigens die im Tal ungeschützt verlaufende A 8.
Also Tatsache ist, dass Einöd kaum merklich an einer Umgehungsstraße partizipiert.

Nächste Falscheinschätzung - der Bund zahlt die Straße. Das ist auch nur die halbe Wahrheit, denn der Bund zahlt Straßenbau aus Steuergeldern und in diesem Falle werden sie falsch ausgegeben. Außerdem sind hohe Kosten in dem Projekt bis zur Stunde „verschleiert“ worden. So z.B. der Rückbau der alten B423 zu einer Landstraße, für deren Unterhalt künftig das klamme Saarland aufkommen muss oder etwa notwendiger Lärmschutz
. Der Lärmschutz ist allerdings aufgrund einer fehlerhaften schalltechnischen Untersuchung, die auch im Einwendungsverfahren zur Planfeststellung substantiiert gerügt wurde, gar nicht bzw. völlig unzureichend geplant. Ausreichender Lärmschutz wird die Kosten für den Straßenbau und damit die Belastung für den Steuerzahler erheblich in die Höhe treiben.
Der Handel beschwert sich? Ja - aber eigentlich genau anders herum. Einige der Geschäfte an der B423 sind mit uns auf die Barrikaden gegangen, weil sie auch vom Durchgangsverkehr leben. Unschön, dass dort von Seiten des Ortsvorstehers versucht wurde Unterschriftenlisten zu verbieten, vielleicht hätten wir dann noch ein paar mehr Gegner aus dem Gebiet Schwarzenbach/-acker.

Die im Artikel genannte „verschwindend kleine Minderheit“ der Straßengegner sind bis jetzt über 3.600 Menschen, die gegen den Bau der Umgehung unterschrieben haben. Bei der Dammlage der Straße hoch über dem Niveau der Mastau und dem angestrebten Verkehrsaufkommen
(bis max. 19.200 Kfz) werden nachweislich um ein Vielfaches mehr Haushalte mit Lärm belästigt, als dies in den angeblich künftig entlasteteten Stadtteilen Schwarzenbach, Schwarzenacker oder Einöd jemals wurden. Und schlimmer noch, Teile der bereits belasteten Wohngebiete werden dann Lärm aus 2 Richtungen haben – nämlich von der B 423 alt (vorm Haus) und der B 423 neu (hinterm Haus). Die Befürworter, so muss man annehmen, haben bis zur Stunde die Planungen nicht gelesen und sich mit der Topographie des umliegenden Geländes nicht beschäftigt, sonst würden solche Behauptungen nicht gemacht.

Das Thema Natur-, Landschafts- und Gewässerschutz, sowie Naherholung wollen wir gar nicht erörtern, denn darüber gibt es hoffentlich auch bei den Befürwortern keine Freude.

Und nun zum Kernpunkt, der Argumentation. Versprochen ist eine Entlastung der vorgenannten Ortsteile. Das würden wir, die BI, sogar mittragen. Doch dieses versprochene Ziel ist von vornherein gar nicht angestrebt und die zur Planung genutzten Zahlen dazu entbehren jeglicher Grundlage. Vielmehr geht es darum, eine Industriebrache im Homburger Süden (DSD) für Investoren attraktiv zu machen sowie Lieferverkehr zu ermöglichen, auch für das Gewerbegebiet G 9 (Lappentascher Hof), wie öffentlich argumentiert wurde. Dieser Verkehr soll mautfrei nach Homburg hinein und wieder hinaus fließen können. Auf die Stadtmitte von Homburg werden dann in Spitzenzeiten bis
zu 14.900 Kfz. (incl. 5% Schwerlastverkehr) zufahren (Angaben aus dem Erläuterungsbericht). Vergessen wir also die Menschen in der Innenstadtlage nicht, die unter der unsinnigen Planung leiden werden durch die Stadtmitte das über die A 6 bereits für den Schwerlastverkehr erschlossene Gewerbegebiet G 9 an die A 8 anzubinden.

Kommen wir zu den Verkehrszahlen, mit denen immer argumentiert wird.
Die einzig vertrauenswürdigen Verkehrszahlen kommen aus der offiziellen Zählung des planenden Landesamtes für Straßenbau (LfS) und sind in
Verkehrsmengenkarten dokumentiert. So ist nachzulesen, dass in der Lage Schwarzenbach am Zählpunkt 0427, im Jahr 2010 genau 13.006 Kfz gezählt wurden. Stellt man hier die Zählung im Jahr 2000 gegenüber (17.327 Kfz) hat der Verkehr in 10 Jahren um 25% abgenommen. Veränderungen von Infrastruktur, Verbraucherverhalten und demografische Daten lassen bis 2030 auf eine weitere Reduzierung schließen. Die Abgasproblematik (Diesel & Benzin) wird in den nächsten Jahren ein Übriges zur Reduzierung und Änderung von Verkehrsbelastungen leisten.

Bei der Planung der B 423 neu geht das LfS allerdings von einem angenommenen Planfall 0 (Ausbau des Industriegebiets ohne Umgehung) aus und prognostiziert eine Belastung der Ortsdurchfahrt Schwarzenbach/Schwarzenacker
bis 2030 mit 24.200 Autos! Die Berechnungsgrundlage für diese Belastungszahlen ist in den Planungsunterlagen allerdings nicht offen gelegt, was gegenüber der Planfestellungsbehörde gerügt wurde.
Tatsächlich würde sich, unter Zugrundelegung der nicht nachvollziehbaren Prognosezahlen mit Bau der Umgehung eine Reduzierung des Verkehrs ergeben. Schwarzenbach wäre mit
9.600 Fahrzeugen weniger belastet und 16.700 Kfz würden auf die Umgehungsstraße verlagert. Und schon, so scheint es, hat man eine Verkehrsberuhigung!

In der Realität wird Schwarzenbach allerdings mehr belastet. Stellt man die aus der nicht nachvollziebaren Prognose des LfS ermittelten Zahlen den aufgrund von Erhebungen dieser Behörde in der Verkehrsmengenkarte 2010 dokumentierten Zahlen gegenüber, wird die Ortsdurchfahrt Schwarzenbach im
Jahr 2030 noch mit14.600 Kfz belastet. Dies sind 1.594 Autos mehr als 2010 festgestellt.

Würden sich die Befürworter der Straße kritisch mit den Planungen auseinander setzen und insbesondere die Verkehrsbelastungszahlen ebenso kritisch hinterfragen, wäre sicherlich eine konstruktivere Diskussion möglich!


Anmerkung:
Der Zählpunkt 0427 liegt zwischen Schwarzenbach und dem Schwarzenbacher Stich und wurde für den Vergleich herangezogen, da sich in Schwarzenbach direkt kein offizieller Zählpunkt befindet. Die Problematik bleibt sich jedoch gleich.

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